Die Donau 
 

Neustadt a. D. bis Saal a. D., 24 km

Teilnehmer: Vier Erwachsene und ein Baby in einem Kanadier im Juli

(alle Angaben gelten für mittleren Wasserstand!).

Hinter der neuen Brücke (B299) befindet sich eine Sliprampe mit einem "Minihafen", wo man sehr gut einsetzen kann. Außerdem kann man vom Bahnhof bei äußerst zügiger Gangart (Gehen / Joggen) in ca. 15 Minuten den Fluss erreichen.

Diese Fahrt war (nach einer kleinen "Generalprobe" auf einem nahen See) die Jungfernfahrt unseres neuen Coleman Scanoe - Kanadiers! Entsprechend lange hat es gedauert, bis alles seinen Platz gefunden hatte und wir aufbrechen konnten. Bereits nach wenigen Metern auf der Donau merkten wir, dass es keine gute Idee war, die beiden Frauen in der Mitte auf einen Lastwagenschlauch zu setzen: Das indifferente Gefühl durch den nachgebenden Unterbau führte zu einer solchen (subjektiven) Unsicherheit, dass wir beschlossen, umzukehren, um uns etwas anderes zu überlegen. Mit dem Motor gegen die Strömung kein Problem, dachten wir. Hier war die Donau jedoch durch eine etwa 30 cm hoch überspülte Kiesbank so eingeengt, dass sie so schnell wurde, dass erstens die Wende nicht ganz einfach war und zweitens die Motorleistung auf Vollgas (läppische 2 PS!) hätte erhöht werden müssen, was ich aber auf der ersten Versuchsfahrt vermeiden wollte.

Also, ab in's ruhigere Wasser hinter der Untiefe. Hier ging es auch mit wenig Gas stromaufwärts, allerdings erwischte die Schiffsschraube recht bald Kieselsteine. Wenigstens war es jetzt möglich zu stehen. Ein spannender Moment.

Nach der Umpositionierung fühlten sich alle wieder sicher und wohl, und wir konnten die Fahrt fortsetzen. Wir machten den Motor nach ein paar Versuchen bei unterschiedlichen Gasstellungen aus (bei dieser Höchstbeladung und 2 PS mit einem serienmäßigen Propeller liegt das Optimum etwa bei 1/3 bis 1/2 Gas, da eine Gleitfahrt völlig unmöglich ist). Die Geschwindigkeit liegt dann bei etwa 8 -10 km/h im stehenden Wasser (grob geschätzt). Etwa bei Startleistung ist der Motor selbst im Boot nahezu geräuschlos und macht etwa 4 km/h.

Ab Haderfleck schneidet sich die Donau in die Südausläufer der fränkischen Alb ein, und es bietet sich ein sehr schöner Flussabschnitt, der mit dem Donaudurchbruch bei Weltenburg seinen Höhepunkt findet.

Kurz vor Weltenburg wird die Strömung immer stärker, weil der Fluss immer enger wird. In der letzten Biegung vor Weltenburg sollte man sich ganz innen (also links) halten, weil in der Außenkurve eine Gefällstufe ist, mit ordentlicher Sogwirkung (für unseren vollen Lastkahn war Motorhilfe erforderlich, ansonsten kann man das paddeln).

In Weltenburg haben wir uns die Klosterkirche angesehen (schwerer Barock der Gebrüder Asam) und auf alles weitere verzichtet, weil wir das Weltenburger Klosterbier lieber ohne 2000 andere um uns herum geniessen. Bei der Abfahrt von Weltenburg empfiehlt es sich, genau dann in den durchbruch einzufahren, wenn der Passagierdampfer gerade angelegt hat, weil der Durchbruch dann frei ist.

Im Donaudurchbruch (Landschaftsschutzgebiet) haben wir uns am Ufer ein schattiges Plätzchen gesucht und zwei Stunden Rast gemacht. Hier herrscht reger Betrieb auf dem Wasser: teilweise begegnen sich zwei Schiffe, außerdem herrscht reger Betrieb an Paddlern (flussauf- und flussabwärts), gemischt mit den langen, starkmotorisierten Motorkähnen, die Sightseeing-Touren durch den Durchbruch fahren.

Hinter einem bergwärts fahrenden Schiff bilden sich im engsten Teil hohe Wellen, die man ohne Spritzdecke besser vermeidet.

Etwa ab der Befreiungshalle wird der Fluss wieder sehr breit. Ab der Einmündung des alten Ludwig - Donau - Main - Kanals war es dann nicht mehr sehr spannend und wir haben den Motor wieder gestartet, um uns bis Saal schieben zu lassen. In Saal haben wir, kurz vor der neuen großen Straßenbrücke (nicht im Flusswanderführer vermerkt), im Yachthafen rechts angelegt und die Fahrt beendet, weil es von dort nur ca. 10 Fußminuten zum Bahnhof sind.

 
  Die Etangs in Aquitanien 
 

Die Etangs in Aquitanien sind im Rahmen der Entwässerung dieses ehemaligen Piniensumpfes entstanden (Süßwasserstau hinter der Düne). Es handelt sich teilweise um streng geschützte Naturreservate (die kleinen Seen), während die großen Seen dem Wassersport offenstehen (teilweise bis zu 16 km lange Süßwasserreviere hinter einem 250 km langen Sandstrand - der Cote d' Argent).

Die großen Etangs sind in der Regel durch einen Kanal verbunden und dürfen mit Paddel-, Segel-, und Motorbooten befahren werden (auf dem Etang de Lacanau sind Motorboote gebührenpflichtig und daher eher selten).

Teilweise begegnet man Motorsportenthusiasten, die mit Jetskigeräten Freude daran finden, sich stundenlang im Kreis zu bewegen, insbesondere in den Morgenstunden, wenn das Wasser der großen Etangs noch spiegelglatt ist. Das kann die Zeltidylle etwas trüben.

Die Etangs sind in der Regel sehr seicht (selten mehrere Meter, meistens unter 2 m tief, häufig unter 0,5 m).

Im August ist - wie von ganz Frankreich außer dem Zentralmassiv - wegen Überfüllung abzuraten. Ende August / Anfang September ist diese Gegend ein Traum!


Kanal vom Etang de Cazaux zum Bassin von Arcachon

Der Kanal beginnt am Etang de Cazaux etwas links der alten militärischen Anlagen in Cazaux am Nordufer des Sees mit einer durch Pfähle markierten, ausgebaggerten Fahrrinne. Im Kanal ist jeder Wellenschlag strikt zu vermeiden, außerdem befinden sich an beiden Ufern fast ununterbrochen kleine Schrebergärtengrundstücke mit Bootssteg, die wahrscheinlich den Bordelaisen gehören. Von dem militärischen Gebiet am rechten Ufer bemerkt man nichts, außer dass die Zivilisation sich nicht durch Straßen, etc. bemerkbar macht.

Eine Fahrt auf dem Kanal ist ist wunderschön und idyllisch - wir konnten mehrfach Eisvögel beobachten, beim Fliegen und beim Tauchen.

Am Ende des militärischen Sperrgebiets befindet sich eine kleine, gottverlassene Ortschaft (Brücke mit Anlegemöglichkeit), deren Kern etwas östlich des Kanals liegt, wo sich auch ein paar Bars und Geschäfte befinden (keine Tankstelle im Ort).

Wir sind hier umgekehrt, über den weiteren Verlauf ist mir nichts bekannt, jedoch müsste eine Einfahrt in das Bassin von Arcachon möglich sein. Zeltplätze: Reichlich vorhanden, wir waren mit dem ehemaligen Camping Municipale (jetzt privat) an der südlichen Seespitze sehr zufrieden. Sehr empfehlenswert ist ein Restaurant an der D83, die von der Südspitze des Sees Richtung Dune de Pilat führt: Es befindet sich am Ende der südwestlichen Bucht direkt am Seeufer. Die Besitzerin spricht übrigens recht gut deutsch.


Kanal vom Etang de Cazaux zum Etang des Biscarrosse

Am Südende des Sees, direkt neben dem Campingplatz, beginnt ein mit Dämmen gefasster Kanal, der kurz darauf an einem kleinen Bootshafen vorbeiführt und bereits nach wenigen hundert Metern die Schleuse erreicht (automatisch, Hub ca. 25 cm). Danach führt der Kanal kerzengerade und ziemlich eintönig nach Süden bis zum Petit Etang, auf dem Bootfahren verboten ist. Der Kanal führt östlich um den See herum und liegt damit am Ortsrand von Biscarrosse, was sich aber nicht bemerkbar macht. Dieses Stück bis zum Etang ist sehr schön, nach der Einfahrt in den Etang findet man Strandbäder, außerdem befindet sich in Biscarrosse das Musee de l' Hydraviation, ein sehr sehenswertes Museum über die Ära der Wasserflugzeuge, von denen viele berühmte Typen am Ufer dieses Sees gebaut wurden und darauf gestartet und gelandet sind (als es noch keine Flugplätze gab, waren das Starten und Landen auf dem Wasser der Normalfall).

 
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