Die Altmühl 
 

Treuchtlingen bis Eßlingen 31.5.97, 18 km

Teilnehmer: Zwei Familien in zwei Kanadiern

(alle Angaben gelten für relativ niedrigen Wasserstand!).

Am 31.5. war ein sonniger Tag mit einer stabilen Ostwetterlage nach einer längeren, regenfreien Periode. Wir setzten den Scanoe und den gemieteten "Mustang" - Kanadier (Albot Bootsverleih, Treuchtlingen, Tel. (09142) 6490, sehr freundlicher Familienbetrieb) um ca. 10.30 h unterhalb der 2. Straßenbrücke ein (km 130,0). Nach zweihundert Metern kommt eine harmlose Gefällstufe, über die ein Kanadier von selbst hinwegschaukelt (sicherheitshalber haben wir unser Baby dennoch umtragen). Danach fliesst die Altmühl gemächlich durch Felder und Wiesen, die Wassertiefe beträgt 30 - 50 cm. Bei der Straßenbrücke bei Dietfurt befinden sich größere Steine im Flußbett, denen man aber gut ausweichen kann (zwei empfehlenswerte Gasthäuser: "Ent'n Keller", direkt am Fluss, und "Holleried" (oder so ähnlich?), welches von den Eingeborenen bevorzugt wird) .

Danach kommt der Rückstau vom Pappenheimer Wehr, und die Altmühl wird immer tiefer und langsamer (160 cm und mehr, quasi stehendes Wasser). Bei unserer Fahrt herrschte kräftiger Ostwind, der durch die orografischen Verhältnisse des Altmühltals teilweise sehr kräftig (in Böen bis Windstärke 4 oder 5) in die "falsche" Richtung blies und uns sehr zu schaffen machte (in Verbindung mit der fehlenden Strömung war es in den Böen mühsam, überhaupt weiterzukommen).

Direkt nach dem Umsetzen am Pappenheimer Wehr war die Wassertiefe so gering, dass ein Einsetzen an der Einsetzstelle mehr ein "Aufsetzen" war. Das "lebensgefährliche Schusswasser von rechts", das das erhoffte Zuschusswasser hätte bringen sollen, entpuppte sich als harmloses Rinnsal, das schüchtern über ein paar Stufen floss. Die Fahrt durch Pappenheim ist sehr schön, das Wasser war ausreichend. Schon bald machte sich der Rückstau von Zimmern bemerkbar, ebenso wie der starke Gegenwind.

In Zimmern befindet sich gegenüber der Aussetzstelle (also links) ein Biergarten, wo wir, bereits leicht entkräftet, um 14 Uhr Mittag machten.

Eigentlich hatten wir beschlossen, nur bis Solnhofen zu fahren, aber nach der Mittagsrast ging es wieder so flott voran, dass wir, in Solnhofen angekommen (16.30 h), keine Lust hatten, schon aufzuhören. Es wäre aber besser gewesen: Von nun an artete die Flussfahrt in Arbeit aus. Hinter den Biegung in Solnhofen kommt ein langes, breites, gerades Stück, das genau in Windrichtung lag. In der Hoffnung, dass die Biegung an der Solnhofer Mühle im Windschatten des Bergrückens Besserung bringen würde, legten wir uns ins Zeug. Nach dem Umsetzen (bereits das Einsetzen erforderte Planung, da die Belastung die Boote sofort auf die Steine setzte) kamen etwa 100 m (bis zum Zusammenfluss mit dem Mühlarm), auf denen die Boote nur noch unbeladen über die Steine gezogen werden konnten (für die Faltbootfahrer unerfreulich). Am Zusammenfluss legten wir eine Babypause ein, der andere Kanadier fuhr voraus. Die folgenden zwei Kilometer bis nach Eßlingen waren zwar relativ flott, es war jedoch nur im Hauptstrom ausreichend tief (jedenfalls für unser sehr breites und langes Boot, trotzdem hatten wir öfters Kontakt mit Steinen oder Kiesbarrieren). Es war auch nicht immer ganz einfach, den Hauptstrom zu erkennen und ihm zu folgen, da er teilweise unter Ästen hindurchfloss oder einen größeren Stein in seiner Mitte hatte. Aber es ging einigermaßen. In Eßlingen wartete der andere Kanadier bereits auf uns, mit einer etwas frustrierten Besatzung: Dadurch, dass das Boot schmäler und kürzer war, hatte es so viel Tiefgang, dass eine Fahrt auf diesem Stück weitgehend unmöglich war. So bekam der Begriff "Flusswanderung" für meine Gäste eine ganz neue Bedeutung ;-)!

Wir wollten eigentlich die große Tagestour bis Dollnstein fahren, aber angesichts der schwierigen Wasserverhältnisse und des heftigen Gegenwinds waren wir dann doch mit dem Ergebnis zufrieden, zumal unser Getränkevorrat auch nur bis Eßlingen reichte.

Gesamtkosten für den Leihkanadier: DM 20.- pro Nase plus DM 60.- für die Rückholung (max. 2 Boote mit max. 2 Personen).

Solnhofen bis Dollnstein, Juli 1998

Diese Strecke führt, wie die anderen beschriebenen Strecken, ebenso durch eine ruhige Landschaft und bietet keine Herausforderungen, bis auf: Zwei prächtige Bootsrutschen! Das Wehr hinter Solnhofen muss umtragen werden (bei dieser Fahrt war die Altmühl, im Gegensatz zum Zeitpunkt des vorherigen Berichts, zwischen Solnhofen und Esslingen ordentlich befahrbar). Danach kommen aber zwei Wehre, die man zwar umtragen kann, was man aber nicht tun sollte :-) .....

Diese beiden Wehre verfügen über Bootsrutschen, die zwar im Lauf der Jahre etwas sehr unregelmäßig wurden, aber doch (vielleicht auch deswegen?) einen gewissen Fahrspass bieten. Alleine jedenfalls, den sonst ist die Rutsche zu flach. In Dollnstein ist ein Bahnhof und man findet ordentliche Kneipen und Gastwirtschaften.

Krabbelgruppenfahrt 14.8.98 von Dollnstein bis Breitenfurt / Wasserzell

Teilnehmer: 7 Väter mit ihren Kindern zwischen 1 und 4 Jahren, meist mit Ehefrau, insgesamt 7 Boote mit 12 Erwachsenen und 12 Kindern

Bootsverleih Otto Rehm, 91795 Dollnstein, Wiesenweg 14, Tel. 08422-278. Ein Zweierkanadier kostet dort am Wochenende DM 48.- pro Tag. Die Rückholung z.B. von Wasserzell aus kostet DM 30.- Grundpreis und dann noch DM 5.- pro Boot, der Tag alles in allem also etwa DM 55.- pro Boot.

Diese Tour war ein Tagesausflug einer Vater-Kind-Gruppe aus Roth, von der der Großteil noch nie in einem Kanu gesessen hat. Trotzdem hat alles reibungslos geklappt und es gab keine Zwischenfälle.

Besonders erstaunt hat uns alle, dass die vielen, teilweise noch sehr kleinen Kinder die lange Bootsfahrt durchgehalten haben und es zu keinem Zeitpunkt Streit oder Tränen gab. Offensichtlich war es für die ganz kleinen, liegenden Traglinge eine willkommene Dauerschaukelei mit einer perfekten Animation der Kinderzimmerdecke und -wände, während es die Kleinkinder schon richtig spannend fanden, wie die Piraten die Flüsse zu erkunden...

Es war sehr anstrengend, die Tonnen von Gepäck, die kleine Kinder so mit sich bringen, zu verstauen und an den Wehren zu umtragen, und wir haben sehr lange nach einem geeigneten Grillplatz gesucht (ein ordentlicher Grill und Kohle waren natürlich auch an Bord).

Insgesamt eine sehr gelungene Befahrung eines weiteren kleinen Teilabschnitts der Altmühl, die allen viel Spaß gemacht hat und mit Sicherheit zu einer Fortsetzung führen wird!

Das nächste mal wollen wir eine Übernachtung mit einplanen ......

Veranstaltungshinweis:

Prospekt

Jedes Jahr in Juni auf Burg Pappenheim im Altmühltal. Mit Ritterspielen, Handwerkermarkt, ...

Weitere Bootsverleiher: Unter anderem in Eichstätt den Bootsverleih Glas (08421-3055) und in Zimmern die Fa. Rottler / Gasthaus Hollerstein (09143-753).

 
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